Franz und das Rotkehlchen

Bei ihrem Besuch im Kindergarten am 6. Mai 2015 erzählen Pater Sajive und Pater Alex den Kindern Geschichten über einen kleinen Franz und über den großen heiligen Franziskus.

Später schauen sich zwei der Mädchen die Bilder in dem Buch noch einmal ganz genau an. Zuerst erzählt Pater Alex von dem kleinen Franz:

Heute möchte ich euch eine Geschichte von einem kleinen Jungen erzählen.

Er heißt Franz. Kennt ihr auch jemanden, der Franz heißt?

Franz hat im Keller einen Vogelkäfig entdeckt.

Die Mutter sagt: „Darin lebte einmal ein Vogel, aber der ist schon lange tot!“

Da möchte Franz auch einen Vogel im Käfig haben. Die Mutter, der Vater und auch der Opa finden die Idee nicht gut.

Aber Franz geht schon einmal in den Garten und schrubbt den Käfig sauber.

Und als er dann am Nachmittag allein zu Hause ist, versucht er, zusammen mit seinem Freund im Garten einen Vogel zu fangen.

Sie stellen den Käfig in den Garten und klemmen zwischen den Käfigboden und das Gitter eine Stütze. Daran binden sie eine lange Schnur. Die nehmen sie in die Hand und verstecken sich hinter der Mülltonne. Jetzt müssen sie warten. Vorher haben sie rund um den Käfig und vor allem auch in den Käfig Vogelfutter gestreut.

Nach einiger Zeit kommt erst ein Vogel, dann kommen immer mehr Vögel. Aber sie sind schlau, sie fressen das Futter am Boden, aber sie gehen nicht in den Käfig.

Dann kommt ein kleiner Vogel, er hat eine rote Kehle. Er will in Ruhe fressen und er hüpft in den Käfig.

Kennt ihr diesen Vogel? Sicher habt ihr ihn schon mal zu Hause im Garten gesehen!

Wisst ihr, wie er heißt? Ja, das ist ein ROTKEHLCHEN!

Es hat gar keine Angst, aber Franz und sein Freund ziehen an der Schnur, die Stütze fällt um, der Käfig ist zu und das Rotkehlchen ist gefangen. Franz stellt ihm Wasser und Futter hin.

Aber das Rotkehlchen sitzt im Käfig und ist traurig. Warum wohl?…

Franz liegt schon in seinem Bett, da kommt der Opa und erzählt Franz eine Geschichte.

Damit ist die Geschichte vom kleinen Franz zunächst beendet. Jetzt berichtet Pater Sajive, dass er auf seiner Reise nach Rom auch in Assisi gewesen ist, dort, wo der heilige Franziskus gelebt hat. Dann erzählt Pater Sajive eine Geschichte vom heiligen Franziskus, es ist dieselbe Geschichte, die auch der kleine Franz von seinem Opa hört:

Es ist schon lange her, damals lebte in Italien ein Mann, der hieß genau wie du, von dem hast du deinen Namen. Man nannte ihn Franziskus. Er wollte, dass die Menschen ganz viel über Gott wussten. Deshalb zog er mit zwei anderen Männern los, um vielen Menschen etwas von Gott zu erzählen.

Sie kamen zuerst in eine Stadt und mitten in der Stadt erzählten sie von Gott. Aber da waren auf den Dächern viele Vögel, die laut zwitscherten und sangen. Deshalb konnten die Leute Franziskus nicht gut verstehen.

Da sagte Franziskus zu den Vögeln: „Seid bitte still! Jetzt will ich zu den Menschen sprechen.“

Dann lachte er und sagte noch: „Wenn ihr wollt, will ich später auch zu euch sprechen!“

Da hörten die Vögel auf zu zwitschern und waren ganz leise und die Menschen hörten gut auf das, was Franziskus ihnen von Gott erzählte.

Als Franziskus am nächsten Tag wieder mit seinen Brüdern unterwegs war, kamen sie an einigen großen Bäumen vorbei.

Als sie näher kamen, sahen sie, dass auf allen Ästen ganz dicht viele, viele Vögel saßen und auf Franziskus warteten. Die drei Männer staunten.

Da tat Franziskus das, was er versprochen hatte. Er sprach zu den Vögeln und predigte für sie.

Er sagte ihnen, dass Gott sie besonders liebt. Er hat sie so schön gemacht mit ihren vielen bunten Federn. Er hat sie so erschaffen, dass sie durch die Luft fliegen können. Und er hat ihnen schöne Stimmen gegeben.

Zum Schluss forderte er sie auf: „Lasst eure Stimmen zu Gottes Lob erschallen.“

Da sangen sie alle ein wunderschönes Lied und flogen davon.

Aber ein kleiner Vogel mit einer roten Kehle folgte den drei Männern und blieb in ihrer Nähe. Es war ein  …………………ROTKEHLCHEN!

Einer der Brüder hatte eine Idee. Er wollte den Vogel in einen geflochtenen Käfig sperren und ihn mitnehmen. Aber Franziskus sagte: „Gott hat diesem Tier die Kunst des Fliegens geschenkt. Er wird sicher traurig sein, wenn dies Rotkehlchen nicht mehr fliegen darf.“

Damit ist die Geschichte von Franziskus zu Ende, aber die Kinder wollen noch wissen, wie es mit dem kleinen Franz
und dem gefangenen Rotkehlchen weitergeht, nachdem der Opa die Geschichte erzählt hat.

 Franz hört gut zu, als sein Opa diese Geschichte von Franziskus erzählt. Er kann zuerst gar nicht einschlafen und muss noch nachdenken. Am anderen Morgen steht er früh auf und läuft im Schlafanzug in den Garten. Was hat er wohl vor? ….

Richtig, Franz holt den Käfig mit dem Rotkehlchen, er öffnet die Tür und ……………….das Rotkehlchen fliegt heraus! ………………………………

Später singt es im Garten.

„Franziskus hat einen Gefangenen befreit“, sagt der Opa.